Am Meer
Gestern ging es mit 1000 Höhenmetern ja ganz schön viel bergauf und das würde auf lange Sicht ganz schön anstrengend werden, also habe ich meine Drohung aus einem früheren Eintrag wahr gemacht und die Route geändert. Statt quer über die Berge habe ich angefangen einfach um die Westküste zu rollen. Dafür musste ich allerdings erstmal zum Meer kommen.
Für mich ging es an diesem Tag sehr früh los, Grund dafür waren die Hähne die schon kurz vor 5 Uhr den anstehenden Sonnenaufgang zelebrierten. Da ich am Abend zuvor sowieso sehr früh schlafen gegangen bin, habe ich mein Zelt abgebaut und bin noch vor 6 Uhr losgefahren. Direkt am Anfang kamen die letzten kurzen, dennoch fiesen Anstiege, denen allerdings eine längere Abfahrt folgte.
Frühstück darf natürlich nicht vernachlässigt werden, deshalb habe ich das heute direkt zweimal zu mir genommen. Das erste Mal nach 20km um noch vor 7 Uhr. Das zweite Mal nach etwa 50km um 9, diesmal in der Stadt Hsinchu, die sich für mich als Radler vor allem durch die äußerst ungünstigen Ampelschaltungen auszeichnet. In Taiwan gibt es eine offizielle Radstrecke, die die ganze Insel umrundet und sogar ausgeschildert ist. Auf dieser habe ich mich den größten Teil des Tages aufgehalten und werde ihr auch noch ein wenig weiter Folgen, letztendlich aber wieder abweichen.
Die Radroute 1 teilt sich eine Brücke mit der Rollerspur
Aufgelöste Lutscher
An der Küste folgte der Radweg einer Schnellstraße, die auf eine ähnliche Weise angelegt ist, wie man sie aus den Niederlanden kennt. In der Mitte eine Straße mit hohem Tempolimit, links und rechts davon eine mit 40km/h Limit und am Rand eben jener, welche eigentlich nur für Abbieger auf kleine Nebenstraßen und Rollerfahrer gedacht ist, befindet sich ein Radstreifen mit perfektem Straßenbelag. Darüber hinaus hatte ich über längere Strecken einen angenehmen Rückenwind, der meinen Durchschnitt definitiv etwas angehoben hat.
Ich gucke grimmig in die Kamera
Der kleine ist mir einfach vor die Linse gefahren
Nach 90km folgte um 11:30 Uhr ein frühes, erstes Mittagessen. Danach bin ich noch eine Weile durch die Mittagssonne gerollt und am von mir ausgeguckten Hostel angelangt, in dem ich glücklicherweise schon vor 13 Uhr ein Bett bekommen konnte. Leider gibt es in dem Dorf (YuanLi) in dem ich gerade bin nicht sonderlich viel zu tun. Weshalb ich nach einem kurzen Spaziergang begonnen habe diesen Beitrag zu schreiben und die Fotos und Videos zum überspielen. Gleich geht es aber bestimmt noch einmal los, um auf die Jagd nach Abendessen zu gehen.
Interessanter Name für eine Arcardehalle
105,9km - 514Hm - 23,1km/h